08.08.2018
„Und plötzlich ist die Kälte weg“
„Kleiner Mann, was nun?“ Der Roman und sein Schöpfer, der Schriftsteller Hans Fallada (1893–1947) sind seit zwei Jahren wieder hoch populär.
Zu Falladas 125. Geburtstag beteten seine Freunde an seinem Grab in Carwitz.
„Und plötzlich ist die Kälte weg, eine unendlich sanfte, grüne Woge hebt sie auf und ihn mit ihr.“ Diese großartigen Worte Hans Falladas stehen auf seiner Grabstätte in Carwitz bei Feldberg in Ostmecklenburg. Sie stammen aus seinem 1933 veröffentlichten Welterfolg „Kleiner Mann – was nun?“ – einem Roman, der gerade heute erstaunliche Parallelen aufzeigt zur damaligen Situation gegen Ende der Weimarer Republik.
Hans Falladas 125. Geburtstag war der Anlass, eine Gedenkandacht am Grab des mit bürgerlichem Namen Rudolf Ditzen heißenden deutschen Schriftstellers zu halten und aller Verstorbenen der Familie Ditzen zu gedenken, die am wunderschönen See in Carwitz inmitten der Feldberger Seenlandschaft ihre letzte Ruhe gefunden haben. Die Vorsitzende der Hans-Fallada-Gesellschaft, Patricia Fritsch-Lange, begrüßte die über 50 versammelten Gäste bei strahlendem Sonnenschein am Sonntagmorgen, Silke Lange spielte auf dem Akkordeon.
Der jüngste Sohn von Fallada, Achim Ditzen, geboren am 3. April 1940, war eigens zu den 28. Hans-Fallada-Tagen angereist, um am Grab aus dem Werk „Junge Liebe zwischen Trümmern“ vorzulesen (siehe Foto); ein beklemmend aktueller Roman Falladas, wenn man heute all die neuen Schauplätze von Terror und Gewalt betrachtet. Der katholische Pfarrer Felix Evers sprach ein Gebet und stellte alle Anwesenden unter Gottes Segen.
Text: Felix Evers