15.06.2016
Der nächste Bischofsvikar soll in Hamburg residieren – Weihbischof Jaschke wird 75 Jahre alt
Künftig nur noch ein Weihbischof
Im Erzbistum Hamburg wird es künftig nur noch einen Weihbischof geben. In Absprache mit Erzbischof Stefan Heße entschied Papst Franziskus, die Zahl der Weihbischöfe für die Erzdiözese von zwei auf einen zu reduzieren.
Die derzeitigen Weihbischöfe des Erzbistums Hamburg. Weihbischof Norbert Werbs (rechts) ist bereits seit einem Jahr emeritiert, Weihbischof Hans-Jochen Jaschke erreicht im September die Altersgrenze von 75 Jahren. Foto: Adloff
Bistumssprecher Manfred Nielen bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Hinweis, den Erzbischof Stefan Heße bei seiner Ansprache auf dem Sommerfest des Erzbischöflichen Amtes Schwerin gegeben hatte. Er gehe davon aus, dass künftig der eine Weihbischof in Hamburg residiere. Damit wäre Schwerin nach mehr als 40-jähriger Tradition nicht mehr Dienstsitz eines Bischofs.
Weihbischöfe unterstützen Diözesanbischöfe in der Leitung des Bistums. In Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt Schwerin amtierte bis zu seinem 75. Geburtstag am 20. Mai 2015 Weihbischof Norbert Werbs, dessen altersbedingten Rücktritt der Papst zu diesem Termin annahm und für den bislang kein Nachfolger ernannt worden ist. Weihbischof Hans-Jochen Jaschke in Hamburg wird am 29. September 75 Jahre alt. Laut Kirchenrecht muss er dann sein Rücktrittsgesuch einreichen. Nimmt der Papst es an, wird das Erzbistum erst-mals seit der Errichtung 1995 keinen Weihbischof haben.
Um einen geeigneten Kandidaten für einen künftigen Weih-bischof zu finden, hat Heße rund 100 Personen im Erzbistum um Vorschläge gebeten, wie Nielen berichtete. Unter Berücksichtigung der Eingaben werde der Erzbischof eine Liste mit drei Personen erstellen, die dem Papst vorgelegt werde. Hamburg ist von der Fläche her die größte deutsche Diözese.
Schwerin war seit 1973 Sitz eines Bischofs. Zu DDR-Zeiten setzte der Heilige Stuhl dort für die Region, die damals noch zum Bistum Osnabrück gehörte, einen Apostolischen Administrator ein. Von 1973 bis 1987 hatte Bischof Heinrich Theissing dieses Amt inne, sein Nachfolger war bis 1992 Theodor Hubrich. Nach der Wende wurde 1995 der Landesteil Mecklenburg mit Schwerin dem Erzbistum Hamburg und Vorpommern dem Erzbistum Berlin zugeordnet.
Text: kna