26.04.2023
Der Mut der Märtyrer
Mut. Dieses Wort ist Motto des geistlichen Tages am 24. Juni – also am liturgischen Gedenktag der Lübecker Märtyrer im 80. Jahr nach ihrem Tod 1943. Jetzt steht das genaue Programm fest.
Hamburg (ahü). „Lassen wir uns an diesem Tag vom mutigen Zeugnis der vier Geistlichen inspirieren“, sagt Erzbischof Stefan Heße in der Einladung. „Wo braucht es heute Mut, Engagement und Widerstand in unserem Handeln? Wo braucht es ein Mehr an Zivilcourage?“
An vielen Orten kann man am 24. Juni den Spuren der Märtyrer und ihrem beispielhaften Handeln folgen. Der geistliche Tag im Gedenkjahr 2023 wird an vielen Orten in Hamburg begangen. Einer dieser Orte liegt hoch über der Stadt. Im Turm des Mariendoms wird ein sogenannter Escape- Room eingerichtet. Das heißt: Eine Gruppe bekommt die Aufgabe, verschiedene Fragen zu beantworten. Jede richtige Antwort führt zu einer neuen Station und weiter ins Freie – das heißt hinunter auf den Domplatz. Einen weiteren Escape-Room gibt es in der Domschule. Hier geht es um Bischof von Galen, den „Löwen von Münster“.
Des Weiteren starten am 24. Juni parallel mehrere Aktionen. Auf der Alsterwiese Schwanenwik findet ein Workshop für Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren: „Mut tut gut“ statt. Im Haus der kirchlichen Dienste gestaltet Missio einen Workshop zur Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit: „Religionsfreiheit unter Druck – Christen in Gefahr“. Ausdrücklich ökumenisch ist die Gedenkfeier mit Kranzniederlegung am Untersuchungsgefängnis Holstenglacis. Danach führt ein gemeinsamer Fußweg mit Hauptpastor Alexander Röder und Jesuitenpater Philipp Görtz zum Großen Michel, wo die Feier um 12 Uhr mit Orgelprojekt und einem Segen zu Ende geht.
Ein gemeinsames Mahl auf dem Domplatz
Im Südosten Hamburgs, in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme beginnt um 11.15 Uhr ein Rundgang mit dem Titel „Vernichtung und Gedenken – fünf Stationen auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Neuengamme“. Der Johannes-Prassek-Park in Hamburg- Barmbek ist ein weiterer Veranstaltungsort. Die Initiative „Johannes-Prassek-Park-Projekt“ lädt dort zu ihrer Auftaktveranstaltung „Erinnern – Aktualisieren – Projektieren – Realisieren“. Beginn ist um 11.15 Uhr. Ein Konzert zum 80. Gedenktag der Verurteilung (das ist der 24. Juni) findet in der Heilig-Kreuz-Kirche in Hamburg-Farmsen statt. Zu den Musikern gehört Anke Laumayer, Enkelin des Lübecker Pastors und Märtyrers Karl-Friedrich Stellbrink.
Am Mariendom gibt es (11 Uhr und 14.30 Uhr) Führungen mit dem Künstler Karl-Heinz Oswald, der die Märtyrerstelen am Dom geschaffen hat. Auch das Kolumbarium im Dom kann man in Führungen besichtigen. Zwei begleitende Ausstellung sind im Haus der kirchlichen Dienste und im Kreuzgang des Mariendoms aufgestellt.
Während der erste Teil des geistlichen Tages auf viele Orte verteilt ist, treffen sich um 14 Uhr alle Teilnehmer in St. Georg. Auf dem Platz vor dem Mariendom wird es eine große Tischgemeinschaft unter freiem Himmel geben. Um 16 Uhr beschließt ein ökumenischer Gottesdienst im Mariendom mit Hauptpastor Röder und Erzbischof Heße den Tag. Für alle Programmpunkte außer den Ausstellungen ist eine Anmeldung erforderlich: entweder (ab 1. Mai) per Internet www.erzbistum-hamburg.de [1] oder auf den gedruckten Flyern, die in den Kirchen ausliegen.
Pläne gibt es auch für den Todestag der Lübecker Märtyrer, der um den 10. November in Lübeck begangen wird. Am 11. November lädt die evangelische Kirche zu einer ökumenischen Nacht ins Burgkloster ein. Auch eine Ausstellung erinnert an die vier Geistlichen, die in dem Gebäude des Burgklosters inhaftiert waren. Die traditionelle Feier in der Todesstunde der Geistlichen findet wie üblich in der Propsteikirche statt. Eingeladen ist in diesem Jahr der Generalsekretär der Gemeinschaft Sant‘Egidio in Rom, Cesare Zucconi.